Schulkinder
im ländlichen Norden von Laos sind mit viel Eifer und Gelächter dabei, ihren
Schulhof zu verschönern. Was wird aus ihnen werden?
Einem Polizeibericht zufolge arbeiteten 1974 bereits 400 000 Frauen und
Mädchen aus den ländlichen Gebieten in den Bordellen Bangkoks. Nach dem
Abzug der amerikanischen Truppen übernahmen westliche Touristen die
‚sexuelle Infrastruktur’ des Landes. Damit nahm auch die Kinderprostitution
zu.
Für Thailand allein gehen heute realistische Schätzungen von 100 000 bis
150 000 Kindern in der Prostitution aus, der Großteil davon sind Mädchen.
Die gestiegene Nachfrage nach Kinderprostituierten macht den
Menschenhandel zum lukrativen Geschäft. Mittlerweile werden aus den
Nachbarländern, besonders aus Burma, Laos, Kambodscha und selbst aus
Südchina, Kinder in Bangkoker Bordelle verschleppt.
Welchem Gebot ist dieses offensichtliche Unrecht zuzuordnen? Meine
ursprüngliche Intention war das 10. Gebot: „Du sollst nicht begehren…“. In
einer Ausstellung in Dresden wurde die Thematik dem Gebot „Du sollst nicht
ehebrechen“ zugeordnet.
In der Diskussion vor der Ausstellung schälte sich heraus, dass es auch
das Gebot „Du sollst nicht töten“ sein könnte. Wenn man es aus der Sicht der
betroffenen Kinder sieht, kommt dieses Gebot der Sache wahrscheinlich am
nächsten — und führt uns auch am drastischsten vor Augen, was hier passiert.
Oder betrifft kein Gebot dieses Verbrechen? Hat Gott dies vergessen bei
den 10 Geboten?