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Das Vaterunser
 

 

Heinz Ottschoffsky, 2007
7 Holzstelen und ein „Tor“ mit Querbalken - bearbeitet und gebeizt, Fußplatten aus Eisen

 

 

Vater unser im Himmel

gebetet

gefleht

geschrieen

geweint und gejammert

gesungen und gespielt

bedacht und gepredigt

verdreht

verformt

missbraucht

erhört - unerhört

in Ewigkeit? Amen?

Die 7 farbigen Holzstelen stehen für die 7 Bitten des Vaterunsers. (Die Zählung variiert seit Augustin: Die sechste Bitte wird vielfach geteilt und zerfällt in „Führe uns nicht in Versuchung“ und „Erlöse uns von dem Bösen“).

Aus 14x14 cm Kanthölzern sind die Bitten mit der Kettensäge unterschiedlich geformt, auf unterschiedliche Länge gebracht und mit Beize unterschiedlich gefärbt.

Die einzelnen Stelen sind keiner speziellen Bitte zugeordnet, sie ermöglichen dem Betrachter aber, eine eigene Zuordnung und Gewichtung vorzunehmen.

Das „Eingangstor“ ist mit dem Zieheisen geglättet und an den Kanten gebrochen. Die Schrift auf dem Sturzbalken ist zum Teil wieder entfernt um die Anfragen darzustellen, die das Vaterunser, seine Aussagen und seine Geschichte begleiten.

Wer sich den Bitten durch das Tor nähert, anerkennt gewissermaßen „Gott den Vater“ als Ansprechpartner, dem er seine Bitten vorbringt. Das Bild des Vaters ist aber durch vielfältige bittere Erfahrungen entstellt und mit Vorurteilen behaftet. Deshalb ist der Zugang auch neben dem Tor möglich: Die verzerrten Gottesbilder unserer Welt sind keine Voraussetzung, um sich mit seinen Bitten an die Macht zu wenden, der man die Erhörung seiner Gebete zutraut.

 

 

 

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