Die Bibel
the bible
the exhibition


Marianne Sfalanga
Acryl und Sisalschnur auf OSB-Platte beidseitig, 70 x 50 cm


Marianne Sfalanga
Acryl und Sisalschnur auf OSB-Platte beidseitig, 70 x 50 cm
Der verlorene Sohn


Lukas 15, 11 - 31
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn bietet mehrere Übertragungsmöglichkeiten, gerade wenn man auch die Person des zweiten Sohnes bzw. Bruders mit einbezieht.
Ich habe mich in der vereinfachten Darstellung nur auf die vordergründigste, für mich wichtigste Aussage konzentriert:
das Nachhausekommen,
das Angenommensein,
das Verzeihen,
die neue Chance bei Gott.


Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand, Doppelbild, je 100 x 100 cm
Der Buchstabe tötet – der Geist aber macht lebendig


Der Gegensatz beider Bilder sollte so stark wie möglich sein:
Hier die lebensfeindliche, tötende Haltung einer am Buchstaben, am Gesetz und der Ordnung orientierten Lebensweise - nicht nur im religiösen Bereich - und dort die lebendige, kreative, spontane, kraftvolle, bunte Welt eines vom Geist Gottes durchfluteten Lebens.
Auf dem linken Bild sind auf Grabsteinen unter den Grabnummern Bibelstellen geschrieben.
Es sind Bibelstellen des alten Testaments, deren buchstäbliche Beachtung heute absurd wäre.
Der Buchstabe tötet - buchstäblich.
Auf dem Friedhof der Kirchengeschichte liegen unzählige sinnlos Gestorbene - wie auf einem Soldatenfriedhof.
Gestorben, weil Menschen sich anmaßten ihnen das Leben zu nehmen - um ihrer Buchstaben willen.
Der Geist aber macht lebendig.
Der Geist erfüllt Buchstaben mit Sinn.
Der Geist Gottes erfüllt Bibelbuchstaben mit lebensspendendem Sinn und die Menschen mit Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Reinheit - Galater 5, 22.

Georgi Bakalov
Installation
Berührung

Zwei Gegenstände aus zwei vollkommen verschiedenen Lebensbereichen, herausgerissen aus ihren gewohnten Kontexten, werden zusammengeführt.
Mit den Begriffen “heilig” und “profan” und deren Konnotationen wird gespielt und auf eine mögliche Auflösung der Dualität verwiesen.
Der Betrachter wird eingeladen, in einem Heft seine Assoziationen, Gedanken und Gefühle festzuhalten und nach anderen möglichen Titeln der Installation zu suchen.
Auf diese Weise kann ein Gedankenaustausch stattfinden, der Reflektieren, Hinterfragen und gegenseitiges Befruchten ermöglicht.
Das bestimmende Moment des Heiligen im AT ist […] wohl nicht so sehr die unheimliche göttliche Macht, sondern eher dies, dass man bei bestimmten Orten, Gegenständen und Zeiten in eine relativ direkte Berührung mit der göttlichen Macht gerät […] Nicht das Trennende, das Aussondernde ist das Primäre, sondern positiv das In–Berührung-Kommen.
Theologisches Begriffslexikon zum NT, S. 646

Esther Grünewald
Gips-Skulptur
Erschaffung Evas – die Unvollendete

1. Mose 2 Vers 18: “Gott dachte: es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist. Ich will ihm einen Gefährten geben der zu ihm passt.”
1. Mose 2 Vers 21: “Da versetzte Gott, der Herr, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Der freute sich und rief: Endlich jemand wie ich! Sie gehört zu mir weil sie von mir genommen ist.”
Mich hat der Gedanke fasziniert, dass Eva nicht wie die Tiere oder Adam aus Erde erschaffen wurde, sondern aus einer Rippe Adams.
Ein Mensch oder Tier aus Ton zu formen, kann man sich ja gerade noch vorstellen. Aber eine Frau aus einer Rippe...
Wie mag wohl da der Schöpfungsprozess gewesen sein?
Den Beginn dieses Prozesses habe ich versucht in meiner Skulptur einzufangen.

Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand, 90 x 90 cm
Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein

Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein.
Dieses Bild ist eine Auftragsarbeit für ein Seniorenheim.
Es zeigt einen alten, knorrigen Baum in freundlichen Farben.
Das besondere aber sind die Linien zu beiden Seiten des Baumes, die der Kontur des Stammes folgen.
Für mich ist das die Prägung ihrer Umwelt, die die alten Menschen als Vermächtnis hinterlassen haben.
Sie sind nicht spurenlos über diese Erde gegangen.
Ihr langes Leben hat diese Welt, ihre Umgebung und die Menschen um sie herum verändert und geprägt.

Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand, 80 x 120 cm
Siehe, ich will eure Gräber auftun

Siehe, ich will eure Gräber auftun
Was auf diesem Bild so aussieht wie ein Blitz, ist ein Riss.
Ein Riss im Erdreich von unten gesehen.
Angeregt zu diesem Bild hat mich die erschütternde Geschichte des Oetker - Sohnes, der vor Jahren entführt und in einer engen Kiste unter der Erde gefangengehalten wurde.
Auf diesem Bild ist meine Vorstellung von dem Augenblick festgehalten, an dem das Erdreich über ihm geöffnet wurde und er zum ersten Mal das Sonnenlicht durchbrechen sah.
Ich wollte das Gefühl festhalten, das jemand hat, wenn sich nach dunkler Lebens- oder Todesnacht das Licht Bahn bricht, das Leben und die Hoffnung zurückkehren – Auferstehung!

Marianne Sfalanga
Acryl auf Leinwand 120 x 50 cm
Antiquariat - Totes Kapital?

Ich möchte mit diesem Bild folgende Denkanstöße geben:
Was bedeutet die Bibel für uns heute?
Ist sie nur ein Buch neben anderen alten Büchern?
Hat sie in diesem Fall nur Sammlerwert?
Oder können wir mit dem Inhalt noch etwas anfangen?
Darf oder muss man sie deuten,
interpretieren,
hinterfragen
und auf die heutige Zeit übertragen
wie wir es mit anderen Klassikern tun?

Regina Mudrich
Acryl auf Leinwand, 50 x 120 cm
Der verlorene Sohn

Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater.
Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.
Ein Gleichnis.
Urbild eines Vaters.
Bild der Liebe Gottes.
Den Sohn haltend.
Ohne Räumlichkeit.
In blau, der Farbe der Transzendenz.
Der Sohn.
Gezeichnet vom Leben.
Nackt.
Blutende Hände.
Zu kraftlos, um allein zu stehen.
Unmöglich, die Umarmung des Vaters zu erwidern.
Er kann sich nur noch halten lassen

Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand,
80 x 60 cm
Im Anfang war das Wort

Buchstaben –
oben im Bild noch ungeordnet,
wenig erkennbar in einem diffusen Licht –
formen sich nach unten langsam zu einem Sinngehalt.
„Das Wort".
Es ist Gottes lebenschaffendens, schöpferisches, gebietendes Wort.
Aber es ist nicht gewaltig, nicht majestätisch –
sondern unaufdringlich, zart.
Es wirkt im Verborgenen, Unscheinbaren.
Im Anfang war das Wort - und das Wort wurde Mensch und wohnte unter uns

Marcus Nern
Acryl auf Leinwand 60 x 80 cm
Betende Hände - quasi

Die Möglichkeit, alte Inhalte in neue Formen zu fassen und dabei vielleicht auch neue Perspektiven zu finden, reizte mich gerade am Bild der Betenden Hände von Albrecht Dürer.
Es geht mir dabei generell um die Erweiterung der Sichtweise,
um die neuen Denkansätze, die man beim Betrachten ungewohnter Beziehungszusammenhänge gewinnen kann.

Claudia Ottschoffsky
Acryl und Spachtelmasse auf Leinwand, 50 x 100 cm
Auszug aus Ägypten

2. Mose (Exodus) 12, 1 - 41
Ein alter Türpfosten,
oben mit Blut bestrichen,
mit dem Blut ein paar Worte geschrieben.
Dunkelheit.
Sein Zuhause verlassen.
Innerhalb einer Nacht.
Alle gehen, jeder muss mit.
Es war ein armes und hartes Leben,
Sklaverei und Ausbeutung -
aber es war das Zuhause,
ein anderes gab es nicht.
Einer setzt sich ein Denkmal,
mit Blut geschrieben.
Es wird verblassen.
Etwas Neues hat begonnen.

Rainer Schmidt
Fotografie , 50 x 70 cm
Abraham
Der Herr sprach zu Abram: Zieh weg aus Deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein. Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen. ...
Da zog Abraham weg, wie der Herr ihm gesagt hatte. ...
Dann zog Abram immer weiter, dem Negev zu. ...
Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der Herr zu Abram: Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir will ich es geben. Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich beim Hain von Mamre nieder.

Manchmal drängen sich Assoziationen beim Erleben einer Situation förmlich auf. So ging es mir, als dieses Bild entstand.
Abraham.
Abraham könnte jetzt hier zum Brunnen kommen, im Mauretanien des Jahres 2000.
Nichts wäre daran unpassend.
Die zweite Assoziation entstand erst beim Betrachten des Bildes im Rahmen der Vorbereitung für diese Ausstellung,
ein Brückenschlag vom Alten Testament zum Neuen Testament,
von der Zeit Abrahams zu uns.
Das Bild entstand in der mauretanischen Sahara bei der Oase Akrijit am Südrand des Dahr Tichit.(Canon EOS 1, Sigma APO 80-200 1:2,8,
Kodachrome 200)
Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel. Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott, und erweist ihm die Ehre! Denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen.
Betet ihn an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat.

Marcus Nern
Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
empor(e)

In den Köpfen der Menschen existiert ein Bild davon, wie mit der Bibel umzugehen ist.
Das stößt viele ab.
Wer sagt, dass das Bild richtig ist?...
Kind und Katze – beide lassen sich in ihrem Vorhaben nicht von Vorgaben Anderer beirren.
Sie haben ein Verlangen, eine Idee, ein Ziel und versuchen dies spielerisch forschend mit ihren Mitteln zu erreichen…
Kekse! –
Was lässt mich meinen Blick nach oben richten?
Inwiefern ist SEIN Wort beim Erreichen meiner Ziele Halt und Hilfe?...
Das Mädchen benutzt die Bibel als Podest.
Durch sie wird ihr Blick und Handlungsspielraum erweitert.

Marcus Nern
Aquarell und Tusche auf Papier (4,5 x 17 cm) Acryl auf Leinwand 60 x 100 cm
Der gute Hirte

Der gute Hirte, als eines der bekanntesten Symbole, das die Bibel für die Beschreibung des Wesens Gottes gebraucht, ist das Motiv dieses Bildes.
Das Motiv des Hirten soll stellvertretend für die Inhalte stehen, die sich in der Bibel entdecken lassen.
Um sich den Inhalt der Bibel anzueignen, ist es erforderlich, sie zu lesen. Dies wird durch den Bildausschnitt im Lesezeichenformat in der Mitte des Bildes angedeutet.
Doch wie die Leinwand die Grenzen des Lesezeichens nach außen weitet, so verhält es sich mit dem Inhalt der Bibel.
Hinter dem Gelesenen erschließt sich dem Lesenden gegebenenfalls ein Bereich, der seinen Blickwinkel verändert und ihn über die Grenzen des geschriebenen Wortes hinaus trägt.

Marcus Nern
Acryl auf Leinwand, 80 x 100 cm
love behind

‚love behind’
Wie nehmen wir unsere Umgebung wahr?
Was ist die treibende Kraft hinter allem was unser Leben ausmacht?
Inspiriert durch das Motiv der Matrix entstand das Bild ‚love behind’.
In der Matrix wird der Betrachter damit konfrontiert, dass sich seine Welt als komplexer Datenstrom darstellt. Es wird uns der Blick hinter die Kulisse unseres Lebens/unserer Welt gestattet.
Die Bibel gewährt ebenfalls einen Einblick hinter die Kulisse des Lebens und weist auf fundamentale Wahrheiten hin, die uns in unserem Leben uns selbst ernst nehmen und nach vorne blicken lassen.
Darum ist im Zentrum des Bildes ein urchristliches Motiv gewählt, das sich in unzähligen Begebenheiten des Neuen Testamentes wiederfindet: Jesus begegnet dem Menschen.
Er wendet sich dem am Boden Liegenden zu,
'streckt ihm seine Hand entgegen,
macht ihm Mut, dass er seinen Blick wieder heben kann.
So verstehe ich die Bibel: ‚love behind’.

Marianne Sfalanga
Acryl und Spachtelmasse auf Leinwand 50 x 70 cm
Dona nobis pacem oder nach der Sintflut

1. Mose 9
Dieses Bild habe ich im September 2001 aus einer tiefen Sehnsucht nach Frieden heraus gemalt.
Parallel dazu erinnerte ich mich an Gottes Friedensbund
mit den Menschen nach der Sintflut.

Thorsten Armerding
Acryl auf Leinwand 20 x 50 cm
Pfingstwunder - die Feuerzungen

Nach Apostelgeschichte 2
Das Bild stellt die Feuerzungen des Pfingstwunderthemas dar.
Angeregt durch die Manessier - Fenster im Kirchenschiff der Kirche Unser Lieben Frauen zu Bremen versucht der Maler des Bildes die Stimmung und die situationsbedingte Dynamik der lodernden Feuerzungen nachzuempfinden.

Marianne Sfalanga
Acryl auf Leinwand 70 x 60 cm
Wundersame Wasserteilung

Ich habe dieses Bild vor ca. 2 Jahren ohne konkrete Vorstellung,
einfach “aus dem Bauch heraus” gemalt.
Als es gerade fertig auf der Staffelei stand, kam eine Freundin vorbei, die spontan meinte, ich hätte die Teilung des Meeres bei der Flucht der Israeliten dargestellt.
So ist dieser Bildtitel schon lange vor der Planung der jetzigen Ausstellung entstanden.
Ich selbst wollte und möchte auch nach dieser Ausstellung das Exponat ohne Titel belassen um dem Betrachter mehr Raum für die eigene Fantasie zu geben.

Claudia Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand 80 x 100 cm
Ostern 2003 - durch die Hölle

Matthäus 27, 50 - 54
Ein überdimensionales Kreuz, verwittert,
dessen Präsenz in den Hintergrund gedrängt wird
durch rote Energie.
Unten links zwei Erhängte und ein leerer Strick.
Der dritte Erhängte Richtung Kreuz.
Lichtstrahlen,
Nachtfläche,
Blutlachen.
Passionszeit 2003:
Unverfrorene Angriffsvorbereitungen der USA auf den Irak.
Ein Junge erhängt sich, nachdem er mehr als sein halbes Leben lang von einem Freund der Familie sexuell missbraucht worden ist.
Persönliche Bedrohung der Unverletztheit.
Ostern heißt:
Gott wird gekreuzigt,
er geht durch Tod und Grab zurück in Seine Dimension.
Die Menschen wollten keinen Gott, der anders ist als sie selbst.

Claudia Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand 100 x 80 cm
Blauer Adler

Jesaja 40, 31
Ein blauer Adler im Auffliegen.
Das Auge klar,
Schnabel stark,
Schwingen weit,
Gefieder fusselig, luftdurchlässig,
die rechte Schwinge nicht ausgewachsen,
noch schmal, ausgefranst.
Der Himmel kühl,
Wintersonne.
Winterfarben.
Vertrauen ins Leben haben.
Auf die Zukunft setzen.
Den Himmel in den Blick nehmen.
Bewegung wagen, sich aufschwingen,
auch wenn das volle Potential noch nicht zur Verfügung steht.
Der Adler ist legendär der König der Lüfte:
Er fliegt höher und schneller als alle anderen Vögel,
er kann in die Sonne sehen,
ohne geblendet zu werden.
Er ist Vatersymbol,
Einsamkeit,
Raubvogel.
Adlerflügel sind unbesiegbar.

Regina Mudrich
Acryl auf Leinwand 50 x 30 cm
Der barmherzige Samariter - zu spät

Nach Lukas 10, 30 - 37
Ein Gleichnis.
Der Samariter ist der dritte potentielle Helfer für einen Überfallenen.
Zwei sind vorbeigegangen.
Der Samariter kümmert sich um den Verletzten.
Auf meinem Bild kommt er zu spät – meinem Gefühl nach die typischere Samaritersituation.
Es gibt mehr ZU SPÄT als ZUR RICHTIGEN ZEIT.
Der Überfallene liegt im Sterben.
Es ist eine für mich realistische Variation des Gleichnisses.
Der Samariter trauert um den Fremden - den Anderen.
Er ist barmherzig, denn er scheut sich nicht,
den Sterbenden zu berühren,
ihn zu halten,
ihm nahe zu sein.
Zwei menschliche Grunderfahrungen in Berührung:
Der meditativ in sich ruhende Mensch hält den geschundenen Körper.

Regina Mudrich
Acryl auf Leinwand 70 x 50 cm
„Steh auf, nimm dein Bett und geh!"

Lukas 5, 24 – 26
Ein Heilungsbericht:
Ein Gelähmter - von Jesus gesund gemacht.
Der Geheilte im Mittelpunkt – und doch wieder nicht.
Nackt.
Nichts, wohinter er sich verstecken kann.
Er hat sich der Heilung ausgeliefert.
Er tut das, was Jesus ihm sagt: er nimmt sein Bett.
Er steht zum ersten Mal in seinem Leben auf seinen eigenen Füßen.
Entsetzte Umstehende.
Die Irrationalität des Wunders erschreckt,
da ist kein freudiges Erstaunen,
im Gegensatz zum Bibeltext.
Der heutige Mensch in seiner Skepsis wird mit der biblischen Szene konfrontiert.
Die monochrome Farbgebung des Bildes lenkt die Aufmerksamkeit auf den Ausdruck der Figuren.

Regina Mudrich
Acryl auf Leinwand 120 x 80 cm
Titel

Inspiriert durch 2. Korinther 5, 4
Schwarz –
Farbe der Trauer, des Todes.
Ein Körper,
unnatürlich zusammengefaltet,
nicht proportionsgerecht.
Ein Toter.
Seine skelettierten Hände weisen auf den Verwesungsprozess hin.
Der Rest des Körpers nicht.
Der Kopf schaut ruhig nach oben.
Der Körper wartet.
Im Schwarz ein heller, gelber Spalt.
Eine Tür, die sich öffnet.
Der Moment der Auferstehung.

Esther Grünewald
Acryl und Bindfaden auf Leinwand 80 x 80 cm
Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund

Ein Riss, eine Wunde.
Sie ist offen, immer noch schmerzhaft.
Notdürftig verbunden.
Mit einem Faden, der die Wunde nicht wirklich verschließt –
nur eine Andeutung, eine Hoffnung.
Eine Sehnsucht nach Heilung bis ganz tief innen.
Deshalb dieser Titel aus der Abendmahlsliturgie:
Herr, sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.

Doreen Seefeld
Installation Gips und Schuhkartons
In die Füße kommen

Gott schenkt mir Leben, schenkt mir einen gesunden Körper und so allerhand Gaben. Nett. Nette Hülle.
Und womit fülle ich sie aus?
Ich brauche Inhalt für meine Hülle. Ein Innen für mein Außen.
Darum Füße - nicht Schuhe.
Welche Füße werden mich tragen? Und wohin?
Welches Land wird mein Fuß betreten?
In welche Tür setze ich meinen Fuß? Welchen Fuß?
So viele Möglichkeiten.
Will ich rennen, abheben, tanzen oder ruhen, einschlafen, bremsen? Jetzt, heute noch oder morgen erst oder “später”?
Was ist gut für mich? Welchen Preis hat es?
Moderne Marktwirtschaft. Preisvergleich. Kosten-Nutzen. Bilanz. Marktwert. Wert(e). Moral. Ethik.
Woran orientiere ich mich?
David schreibt von Gott in Psalm 119, 105:
Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad.
An seinem Schritt soll mein Fuß festhalten.
Egal, mit welchem Fuß ich gehen will, wenn ich mit Gott gehe, so werde ich doch immer wieder auf die Füße fallen.
Tröstlich.

Heinz Ottschoffsky
Öl auf Leinwand 80 x 140 cm
Das Kreuz - bunt und leer

Das Kreuz ist Symbol für den Tod eines menschlichen Gottes.
Dies Kreuz ist leer.
Es hat keinen endgültigen Tod gebracht.
Es ist jetzt ein Symbol für Freiheit,
Auferstehung, Lebensdynamik und Neuanfang.

Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand, 85 x 85 cm
Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, auf dem du stehst, ist Heiliges Land

“Zieh’ deine Schuhe aus, denn der Ort auf dem du stehst,
ist heiliges Land” 2. Mose 3, 5
Eine Gruppe geistig oder psychisch kranker und alter Menschen ist zu sehen. An der hinteren rechten Wand hängt ein Bild.
Es ist eine Kopie des Gemäldes: “Mose vor dem brennenden Busch” von Marc Chagall.
Damit kann das Bild so interpretiert werden:
Gott offenbart sich heute nicht mehr in einem brennenden Busch in der Wüste, sondern in den hilfe- und erbarmungswürdigen Menschen in unserer Nähe.
Gemäß dem Wort Jesu: “Was ihr einem dieser meiner geringsten Bruder getan habt, das habt ihr mir getan”
Matthäus 25, 40.
Ich hätte auch Kinder, Obdachlose oder Gefolterte darstellen können

Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Leinwand 40 x 60 cm
Verkündigung des Gerichts – der Prophet Amos

Amos redet zum Volk.
Sie hören zu - noch!
Später werden sie ihn aus dem Land jagen,
weil er den Finger auf ihre wunden Stellen legt.
Er brandmarkt schonungslos ihren unbarmherzigen Umgang
mit den Armen, die sie rechtlos machen:
“Ihr beutet die Armen aus und verlangt von ihnen hohe Abgaben an Korn. Ihr verfolgt ehrbare Bürger, nehmt Bestechungsgelder an und verweigert den Schutzlosen ihr Recht.” (Amos 5, 11-12)
Und während sie auf der einen Seite Menschen entrechten und unterdrücken, halten sie auf der anderen Seite feierliche Gottesdienste ab.
“Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! Euer Harfengeklimper ist mir lästig!” sagt Amos im Auftrag Gottes zu ihrer Heuchelei.
Das Bild ist in unwirklichen Farben gemalt – eingetaucht in die Farben des Weltuntergangs.
Kein Baum zu sehen, keine Landschaft.
Nur Menschen, die um den zornigen Propheten stehen.

Heinz Ottschoffsky
Acryl auf Pappe 30 x 40 cm
Kehrt um - der Prophet Jesaja

Ins Licht getaucht ist nur das Gesicht,
noch mehr die Hände des Propheten.
Die Geste eindringlicher Warnung.
“Kehrt um zu Gott!”

Heinz Ottschoffsky
Marmor Skulptur
Jesus und die Ehebrecherin

Jüdische Männer haben ein Paar beim Ehebruch ertappt.
Für sie ist nur die Frau schuldig.
Sie schleppen sie vor Jesus und wollen sein Urteil.
Leute stehen herum.
Was wird Jesus sagen?
Ein Kompetenz - Test.
Er kniet neben ihr - begibt sich auf ihre Ebene,
legt eine Hand auf ihre Schulter.
Schutz vor dem Zugriff der Menge.
Geste der Freundlichkeit,
des Mitgefühls, der Barmherzigkeit und Vergebung.

Rainer Schmidt
Installation mit Bibel und Börsenbericht
Shareholder Value

Vorbilder ändern sich,
Ideale ändern sich.
Wertmassstäbe werden wertlos.
Was bestimmt das Denken in unserer Gesellschaft ?
Wovon werden gesellschaftliche Entscheidungen bestimmt
in unserer christlichen Kultur ?