Die Bibel
the bible
the exhibition
Der verlorene Sohn
Lukas 15, 11 - 31
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn bietet mehrere Übertragungsmöglichkeiten, gerade wenn man auch die Person des zweiten Sohnes bzw. Bruders mit einbezieht.
Ich habe mich in der vereinfachten Darstellung nur auf die vordergründigste, für mich wichtigste Aussage konzentriert:
das Nachhausekommen,
das Angenommensein,
das Verzeihen,
die neue Chance bei Gott.
Der Buchstabe tötet – der Geist aber macht lebendig
Der Gegensatz beider Bilder sollte so stark wie möglich sein:
Hier die lebensfeindliche, tötende Haltung einer am Buchstaben, am Gesetz und der Ordnung orientierten Lebensweise - nicht nur im religiösen Bereich - und dort die lebendige, kreative, spontane, kraftvolle, bunte Welt eines vom Geist Gottes durchfluteten Lebens.
Auf dem linken Bild sind auf Grabsteinen unter den Grabnummern Bibelstellen geschrieben.
Es sind Bibelstellen des alten Testaments, deren buchstäbliche Beachtung heute absurd wäre.
Der Buchstabe tötet - buchstäblich.
Auf dem Friedhof der Kirchengeschichte liegen unzählige sinnlos Gestorbene - wie auf einem Soldatenfriedhof.
Gestorben, weil Menschen sich anmaßten ihnen das Leben zu nehmen - um ihrer Buchstaben willen.
Der Geist aber macht lebendig.
Der Geist erfüllt Buchstaben mit Sinn.
Der Geist Gottes erfüllt Bibelbuchstaben mit lebensspendendem Sinn und die Menschen mit Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Reinheit - Galater 5, 22.
Berührung
Zwei Gegenstände aus zwei vollkommen verschiedenen Lebensbereichen, herausgerissen aus ihren gewohnten Kontexten, werden zusammengeführt.
Mit den Begriffen “heilig” und “profan” und deren Konnotationen wird gespielt und auf eine mögliche Auflösung der Dualität verwiesen.
Der Betrachter wird eingeladen, in einem Heft seine Assoziationen, Gedanken und Gefühle festzuhalten und nach anderen möglichen Titeln der Installation zu suchen.
Auf diese Weise kann ein Gedankenaustausch stattfinden, der Reflektieren, Hinterfragen und gegenseitiges Befruchten ermöglicht.
Das bestimmende Moment des Heiligen im AT ist […] wohl nicht so sehr die unheimliche göttliche Macht, sondern eher dies, dass man bei bestimmten Orten, Gegenständen und Zeiten in eine relativ direkte Berührung mit der göttlichen Macht gerät […] Nicht das Trennende, das Aussondernde ist das Primäre, sondern positiv das In–Berührung-Kommen.
Theologisches Begriffslexikon zum NT, S. 646
Erschaffung Evas – die Unvollendete
1. Mose 2 Vers 18: “Gott dachte: es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist. Ich will ihm einen Gefährten geben der zu ihm passt.”
1. Mose 2 Vers 21: “Da versetzte Gott, der Herr, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und füllte die Stelle mit Fleisch. Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Der freute sich und rief: Endlich jemand wie ich! Sie gehört zu mir weil sie von mir genommen ist.”
Mich hat der Gedanke fasziniert, dass Eva nicht wie die Tiere oder Adam aus Erde erschaffen wurde, sondern aus einer Rippe Adams.
Ein Mensch oder Tier aus Ton zu formen, kann man sich ja gerade noch vorstellen. Aber eine Frau aus einer Rippe...
Wie mag wohl da der Schöpfungsprozess gewesen sein?
Den Beginn dieses Prozesses habe ich versucht in meiner Skulptur einzufangen.
Und wenn sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein
Dieses Bild ist eine Auftragsarbeit für ein Seniorenheim.
Es zeigt einen alten, knorrigen Baum in freundlichen Farben.
Das besondere aber sind die Linien zu beiden Seiten des Baumes, die der Kontur des Stammes folgen.
Für mich ist das die Prägung ihrer Umwelt, die die alten Menschen als Vermächtnis hinterlassen haben.
Sie sind nicht spurenlos über diese Erde gegangen.
Ihr langes Leben hat diese Welt, ihre Umgebung und die Menschen um sie herum verändert und geprägt.
Siehe, ich will eure Gräber auftun
Was auf diesem Bild so aussieht wie ein Blitz, ist ein Riss.
Ein Riss im Erdreich von unten gesehen.
Angeregt zu diesem Bild hat mich die erschütternde Geschichte des Oetker - Sohnes, der vor Jahren entführt und in einer engen Kiste unter der Erde gefangengehalten wurde.
Auf diesem Bild ist meine Vorstellung von dem Augenblick festgehalten, an dem das Erdreich über ihm geöffnet wurde und er zum ersten Mal das Sonnenlicht durchbrechen sah.
Ich wollte das Gefühl festhalten, das jemand hat, wenn sich nach dunkler Lebens- oder Todesnacht das Licht Bahn bricht, das Leben und die Hoffnung zurückkehren – Auferstehung!
Antiquariat - Totes Kapital?
Ich möchte mit diesem Bild folgende Denkanstöße geben:
Was bedeutet die Bibel für uns heute?
Ist sie nur ein Buch neben anderen alten Büchern?
Hat sie in diesem Fall nur Sammlerwert?
Oder können wir mit dem Inhalt noch etwas anfangen?
Darf oder muss man sie deuten,
interpretieren,
hinterfragen
und auf die heutige Zeit übertragen
wie wir es mit anderen Klassikern tun?
Der verlorene Sohn
Ein Gleichnis.
Urbild eines Vaters.
Bild der Liebe Gottes.
Den Sohn haltend.
Ohne Räumlichkeit.
In blau, der Farbe der Transzendenz.
Der Sohn.
Gezeichnet vom Leben.
Nackt.
Blutende Hände.
Zu kraftlos, um allein zu stehen.
Unmöglich, die Umarmung des Vaters zu erwidern.
Er kann sich nur noch halten lassen
Im Anfang war das Wort
Buchstaben –
oben im Bild noch ungeordnet,
wenig erkennbar in einem diffusen Licht –
formen sich nach unten langsam zu einem Sinngehalt.
„Das Wort".
Es ist Gottes lebenschaffendens, schöpferisches, gebietendes Wort.
Aber es ist nicht gewaltig, nicht majestätisch –
sondern unaufdringlich, zart.
Es wirkt im Verborgenen, Unscheinbaren.
Betende Hände - quasi
Die Möglichkeit, alte Inhalte in neue Formen zu fassen und dabei vielleicht auch neue Perspektiven zu finden, reizte mich gerade am Bild der Betenden Hände von Albrecht Dürer.
Es geht mir dabei generell um die Erweiterung der Sichtweise,
um die neuen Denkansätze, die man beim Betrachten ungewohnter Beziehungszusammenhänge gewinnen kann.
Auszug aus Ägypten
2. Mose (Exodus) 12, 1 - 41
Ein alter Türpfosten,
oben mit Blut bestrichen,
mit dem Blut ein paar Worte geschrieben.
Dunkelheit.
Sein Zuhause verlassen.
Innerhalb einer Nacht.
Alle gehen, jeder muss mit.
Es war ein armes und hartes Leben,
Sklaverei und Ausbeutung -
aber es war das Zuhause,
ein anderes gab es nicht.
Einer setzt sich ein Denkmal,
mit Blut geschrieben.
Es wird verblassen.
Etwas Neues hat begonnen.
Abraham
Manchmal drängen sich Assoziationen beim Erleben einer Situation förmlich auf. So ging es mir, als dieses Bild entstand.
Abraham.
Abraham könnte jetzt hier zum Brunnen kommen, im Mauretanien des Jahres 2000.
Nichts wäre daran unpassend.
Die zweite Assoziation entstand erst beim Betrachten des Bildes im Rahmen der Vorbereitung für diese Ausstellung,
ein Brückenschlag vom Alten Testament zum Neuen Testament,
von der Zeit Abrahams zu uns.
Das Bild entstand in der mauretanischen Sahara bei der Oase Akrijit am Südrand des Dahr Tichit.(Canon EOS 1, Sigma APO 80-200 1:2,8,
Kodachrome 200)
empor(e)
In den Köpfen der Menschen existiert ein Bild davon, wie mit der Bibel umzugehen ist.
Das stößt viele ab.
Wer sagt, dass das Bild richtig ist?...
Kind und Katze – beide lassen sich in ihrem Vorhaben nicht von Vorgaben Anderer beirren.
Sie haben ein Verlangen, eine Idee, ein Ziel und versuchen dies spielerisch forschend mit ihren Mitteln zu erreichen…
Kekse! –
Was lässt mich meinen Blick nach oben richten?
Inwiefern ist SEIN Wort beim Erreichen meiner Ziele Halt und Hilfe?...
Das Mädchen benutzt die Bibel als Podest.
Durch sie wird ihr Blick und Handlungsspielraum erweitert.
Der gute Hirte
Der gute Hirte, als eines der bekanntesten Symbole, das die Bibel für die Beschreibung des Wesens Gottes gebraucht, ist das Motiv dieses Bildes.
Das Motiv des Hirten soll stellvertretend für die Inhalte stehen, die sich in der Bibel entdecken lassen.
Um sich den Inhalt der Bibel anzueignen, ist es erforderlich, sie zu lesen. Dies wird durch den Bildausschnitt im Lesezeichenformat in der Mitte des Bildes angedeutet.
Doch wie die Leinwand die Grenzen des Lesezeichens nach außen weitet, so verhält es sich mit dem Inhalt der Bibel.
Hinter dem Gelesenen erschließt sich dem Lesenden gegebenenfalls ein Bereich, der seinen Blickwinkel verändert und ihn über die Grenzen des geschriebenen Wortes hinaus trägt.
love behind
‚love behind’
Wie nehmen wir unsere Umgebung wahr?
Was ist die treibende Kraft hinter allem was unser Leben ausmacht?
Inspiriert durch das Motiv der Matrix entstand das Bild ‚love behind’.
In der Matrix wird der Betrachter damit konfrontiert, dass sich seine Welt als komplexer Datenstrom darstellt. Es wird uns der Blick hinter die Kulisse unseres Lebens/unserer Welt gestattet.
Die Bibel gewährt ebenfalls einen Einblick hinter die Kulisse des Lebens und weist auf fundamentale Wahrheiten hin, die uns in unserem Leben uns selbst ernst nehmen und nach vorne blicken lassen.
Darum ist im Zentrum des Bildes ein urchristliches Motiv gewählt, das sich in unzähligen Begebenheiten des Neuen Testamentes wiederfindet: Jesus begegnet dem Menschen.
Er wendet sich dem am Boden Liegenden zu,
'streckt ihm seine Hand entgegen,
macht ihm Mut, dass er seinen Blick wieder heben kann.
So verstehe ich die Bibel: ‚love behind’.
Dona nobis pacem oder nach der Sintflut
1. Mose 9
Dieses Bild habe ich im September 2001 aus einer tiefen Sehnsucht nach Frieden heraus gemalt.
Parallel dazu erinnerte ich mich an Gottes Friedensbund
mit den Menschen nach der Sintflut.
Pfingstwunder - die Feuerzungen
Nach Apostelgeschichte 2
Das Bild stellt die Feuerzungen des Pfingstwunderthemas dar.
Angeregt durch die Manessier - Fenster im Kirchenschiff der Kirche Unser Lieben Frauen zu Bremen versucht der Maler des Bildes die Stimmung und die situationsbedingte Dynamik der lodernden Feuerzungen nachzuempfinden.
Wundersame Wasserteilung
Ich habe dieses Bild vor ca. 2 Jahren ohne konkrete Vorstellung,
einfach “aus dem Bauch heraus” gemalt.
Als es gerade fertig auf der Staffelei stand, kam eine Freundin vorbei, die spontan meinte, ich hätte die Teilung des Meeres bei der Flucht der Israeliten dargestellt.
So ist dieser Bildtitel schon lange vor der Planung der jetzigen Ausstellung entstanden.
Ich selbst wollte und möchte auch nach dieser Ausstellung das Exponat ohne Titel belassen um dem Betrachter mehr Raum für die eigene Fantasie zu geben.
Ostern 2003 - durch die Hölle
Matthäus 27, 50 - 54
Ein überdimensionales Kreuz, verwittert,
dessen Präsenz in den Hintergrund gedrängt wird
durch rote Energie.
Unten links zwei Erhängte und ein leerer Strick.
Der dritte Erhängte Richtung Kreuz.
Lichtstrahlen,
Nachtfläche,
Blutlachen.
Passionszeit 2003:
Unverfrorene Angriffsvorbereitungen der USA auf den Irak.
Ein Junge erhängt sich, nachdem er mehr als sein halbes Leben lang von einem Freund der Familie sexuell missbraucht worden ist.
Persönliche Bedrohung der Unverletztheit.
Ostern heißt:
Gott wird gekreuzigt,
er geht durch Tod und Grab zurück in Seine Dimension.
Die Menschen wollten keinen Gott, der anders ist als sie selbst.
Blauer Adler
Jesaja 40, 31
Ein blauer Adler im Auffliegen.
Das Auge klar,
Schnabel stark,
Schwingen weit,
Gefieder fusselig, luftdurchlässig,
die rechte Schwinge nicht ausgewachsen,
noch schmal, ausgefranst.
Der Himmel kühl,
Wintersonne.
Winterfarben.
Vertrauen ins Leben haben.
Auf die Zukunft setzen.
Den Himmel in den Blick nehmen.
Bewegung wagen, sich aufschwingen,
auch wenn das volle Potential noch nicht zur Verfügung steht.
Der Adler ist legendär der König der Lüfte:
Er fliegt höher und schneller als alle anderen Vögel,
er kann in die Sonne sehen,
ohne geblendet zu werden.
Er ist Vatersymbol,
Einsamkeit,
Raubvogel.
Adlerflügel sind unbesiegbar.
Der barmherzige Samariter - zu spät
Nach Lukas 10, 30 - 37
Ein Gleichnis.
Der Samariter ist der dritte potentielle Helfer für einen Überfallenen.
Zwei sind vorbeigegangen.
Der Samariter kümmert sich um den Verletzten.
Auf meinem Bild kommt er zu spät – meinem Gefühl nach die typischere Samaritersituation.
Es gibt mehr ZU SPÄT als ZUR RICHTIGEN ZEIT.
Der Überfallene liegt im Sterben.
Es ist eine für mich realistische Variation des Gleichnisses.
Der Samariter trauert um den Fremden - den Anderen.
Er ist barmherzig, denn er scheut sich nicht,
den Sterbenden zu berühren,
ihn zu halten,
ihm nahe zu sein.
Zwei menschliche Grunderfahrungen in Berührung:
Der meditativ in sich ruhende Mensch hält den geschundenen Körper.
„Steh auf, nimm dein Bett und geh!"
Lukas 5, 24 – 26
Ein Heilungsbericht:
Ein Gelähmter - von Jesus gesund gemacht.
Der Geheilte im Mittelpunkt – und doch wieder nicht.
Nackt.
Nichts, wohinter er sich verstecken kann.
Er hat sich der Heilung ausgeliefert.
Er tut das, was Jesus ihm sagt: er nimmt sein Bett.
Er steht zum ersten Mal in seinem Leben auf seinen eigenen Füßen.
Entsetzte Umstehende.
Die Irrationalität des Wunders erschreckt,
da ist kein freudiges Erstaunen,
im Gegensatz zum Bibeltext.
Der heutige Mensch in seiner Skepsis wird mit der biblischen Szene konfrontiert.
Die monochrome Farbgebung des Bildes lenkt die Aufmerksamkeit auf den Ausdruck der Figuren.
Titel
Inspiriert durch 2. Korinther 5, 4
Schwarz –
Farbe der Trauer, des Todes.
Ein Körper,
unnatürlich zusammengefaltet,
nicht proportionsgerecht.
Ein Toter.
Seine skelettierten Hände weisen auf den Verwesungsprozess hin.
Der Rest des Körpers nicht.
Der Kopf schaut ruhig nach oben.
Der Körper wartet.
Im Schwarz ein heller, gelber Spalt.
Eine Tür, die sich öffnet.
Der Moment der Auferstehung.
Sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund
Ein Riss, eine Wunde.
Sie ist offen, immer noch schmerzhaft.
Notdürftig verbunden.
Mit einem Faden, der die Wunde nicht wirklich verschließt –
nur eine Andeutung, eine Hoffnung.
Eine Sehnsucht nach Heilung bis ganz tief innen.
Deshalb dieser Titel aus der Abendmahlsliturgie:
Herr, sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.
In die Füße kommen
Gott schenkt mir Leben, schenkt mir einen gesunden Körper und so allerhand Gaben. Nett. Nette Hülle.
Und womit fülle ich sie aus?
Ich brauche Inhalt für meine Hülle. Ein Innen für mein Außen.
Darum Füße - nicht Schuhe.
Welche Füße werden mich tragen? Und wohin?
Welches Land wird mein Fuß betreten?
In welche Tür setze ich meinen Fuß? Welchen Fuß?
So viele Möglichkeiten.
Will ich rennen, abheben, tanzen oder ruhen, einschlafen, bremsen? Jetzt, heute noch oder morgen erst oder “später”?
Was ist gut für mich? Welchen Preis hat es?
Moderne Marktwirtschaft. Preisvergleich. Kosten-Nutzen. Bilanz. Marktwert. Wert(e). Moral. Ethik.
Woran orientiere ich mich?
David schreibt von Gott in Psalm 119, 105:
Eine Leuchte für meinen Fuß ist dein Wort, ein Licht für meinen Pfad.
An seinem Schritt soll mein Fuß festhalten.
Egal, mit welchem Fuß ich gehen will, wenn ich mit Gott gehe, so werde ich doch immer wieder auf die Füße fallen.
Tröstlich.
Das Kreuz - bunt und leer
Das Kreuz ist Symbol für den Tod eines menschlichen Gottes.
Dies Kreuz ist leer.
Es hat keinen endgültigen Tod gebracht.
Es ist jetzt ein Symbol für Freiheit,
Auferstehung, Lebensdynamik und Neuanfang.
Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, auf dem du stehst, ist Heiliges Land
“Zieh’ deine Schuhe aus, denn der Ort auf dem du stehst,
ist heiliges Land” 2. Mose 3, 5
Eine Gruppe geistig oder psychisch kranker und alter Menschen ist zu sehen. An der hinteren rechten Wand hängt ein Bild.
Es ist eine Kopie des Gemäldes: “Mose vor dem brennenden Busch” von Marc Chagall.
Damit kann das Bild so interpretiert werden:
Gott offenbart sich heute nicht mehr in einem brennenden Busch in der Wüste, sondern in den hilfe- und erbarmungswürdigen Menschen in unserer Nähe.
Gemäß dem Wort Jesu: “Was ihr einem dieser meiner geringsten Bruder getan habt, das habt ihr mir getan”
Matthäus 25, 40.
Ich hätte auch Kinder, Obdachlose oder Gefolterte darstellen können
Verkündigung des Gerichts – der Prophet Amos
Amos redet zum Volk.
Sie hören zu - noch!
Später werden sie ihn aus dem Land jagen,
weil er den Finger auf ihre wunden Stellen legt.
Er brandmarkt schonungslos ihren unbarmherzigen Umgang
mit den Armen, die sie rechtlos machen:
“Ihr beutet die Armen aus und verlangt von ihnen hohe Abgaben an Korn. Ihr verfolgt ehrbare Bürger, nehmt Bestechungsgelder an und verweigert den Schutzlosen ihr Recht.” (Amos 5, 11-12)
Und während sie auf der einen Seite Menschen entrechten und unterdrücken, halten sie auf der anderen Seite feierliche Gottesdienste ab.
“Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! Euer Harfengeklimper ist mir lästig!” sagt Amos im Auftrag Gottes zu ihrer Heuchelei.
Das Bild ist in unwirklichen Farben gemalt – eingetaucht in die Farben des Weltuntergangs.
Kein Baum zu sehen, keine Landschaft.
Nur Menschen, die um den zornigen Propheten stehen.
Kehrt um - der Prophet Jesaja
Ins Licht getaucht ist nur das Gesicht,
noch mehr die Hände des Propheten.
Die Geste eindringlicher Warnung.
“Kehrt um zu Gott!”
Jesus und die Ehebrecherin
Jüdische Männer haben ein Paar beim Ehebruch ertappt.
Für sie ist nur die Frau schuldig.
Sie schleppen sie vor Jesus und wollen sein Urteil.
Leute stehen herum.
Was wird Jesus sagen?
Ein Kompetenz - Test.
Er kniet neben ihr - begibt sich auf ihre Ebene,
legt eine Hand auf ihre Schulter.
Schutz vor dem Zugriff der Menge.
Geste der Freundlichkeit,
des Mitgefühls, der Barmherzigkeit und Vergebung.
Shareholder Value
Vorbilder ändern sich,
Ideale ändern sich.
Wertmassstäbe werden wertlos.
Was bestimmt das Denken in unserer Gesellschaft ?
Wovon werden gesellschaftliche Entscheidungen bestimmt
in unserer christlichen Kultur ?