Liebe Gäste!
Sie sind herzlich eingeladen,
sich auf diese Ausstellung einzulassen
und sich mit uns der Aussage Kohelets zu stellen:
„Alles hat seine Zeit“.
(Bibel, Prediger Kap. 3,1)
In unserer 10. Kunstausstellung
wollen wir mit Fotos, Gemälden, Skulpturen und Installationen
nachdenklich machen, in Frage stellen, anrühren.
Die hier ausgestellten Exponate sind von Mitgliedern
der Adventgemeinde Bremen-Findorff gearbeitet.
Die Adventgemeinde Bremen-Findorff
hat rund 60 eingetragene Mitglieder.
Wir sehen einen Schwerpunkt unserer Gemeindearbeit im
Engagement für Kunstausstellungen,
mit denen wir unserem Glauben,
unseren Werten und Fragen
im Hinblick auf unsere Gesellschaft
Ausdruck verleihen wollen.
Der Herzmuskel produziert einen elektrischen Impuls,
welchen wir „unser Herzschlag“ nennen.
Sichtbar gemacht werden kann er dadurch,
dass an verschieden Stellen des Körpers dieser Strom gemessen werden kann.
Und trotzdem eine mysteriöse Sache – woher kommt dieser Stromfunke,
der Ur-Funke, der alles in Gang hält?
Für mich ist es der göttliche Impuls, der jedem Menschen permanent sagt:
Hier bin ich. Hier bin ich. Hier bin ich. Hier bin ich. Hier bin ich.
Gott – wie ein stummer Begleiter. Mein Lebensimpuls.
Wenn der Stromimpuls nicht mehr kommt, bin ich tot.
Unser Herzschlag – so selbstverständlich, dass wir ihn im Normalfall nicht beachten.
Das Klebeband-Elektrokardiogramm begleitet den Besucher
in ununterbrochener Linie durch alle Räume der Ausstellung.
Der weiße Eimer mit seinen Gebrauchsspuren steht schon lange in den Räumen dieser Kirchengemeinde und hat mich jetzt das zweite Mal zu einem Gemälde angeregt.
Äußerlichkeiten sind oft tief in unserer Innenwelt verankert,
und vieles, was sich täglich zeigt, ist schon längst in uns erlebt.
Bewegungsregistrierung der Maus mit IOGraph
Den blauen Eimer hat mir ein Kollege aus Rumänien mitgebracht,
weil er dort nicht mehr gebraucht wurde.
Für jeden von uns stehen 24 Stunden pro Tag zur Verfügung.
Manche Stunden sind fremdbestimmt, andere brachliegend, etlicheverdringlicht, verloren oder vergessen.
So viel Zeit.
Wenn Sie auf diese Uhren schauen - sehen Sie hier eher eine Ressource oder fühlen Sie sich ertappt und überführt?
Das Jetzt und Hier geniessen, auch wenn es endlich ist
Offen sein für Anderes, das jetzt dran ist
Getrieben von Veränderung?
hic Rhodos, hic salta ist eine lateinische Redewendung. Ein Mann berichtet von seinen sportlichen Leistungen, die er seinerzeit auf Rhodos erbracht hat. Der Kommentar der Zuhörer: hier ist Rhodos, hier spring.
Ich erzähle gerne von meinen Reisen und noch lieber, wie wir alle, von meinen Leistungen. Ich habe diesen Gipfel von 4.400 m bestiegen.
Aber das ist Vergangenheit. Hat es noch eine Bedeutung für das jetzt?
Auch in memoriam Govinda Sharma Rupakethi, der für mich auf den Auslöser drückte und später bei einem tragischen Flugzeugabsturz in Lukla ums Leben kam. Auch Sterben hat seine Zeit.
Der König von Tang Nyu in Amtstracht. Er herrscht über einen Stamm
der Naga.
Seine Kinder tragen Jeans und leben teilweise in der weit entfernten Stadt,
sie haben kein Interesse daran, ihm nachzufolgen.
So wird er wohl der letzte König sein.
Die meines Wissens grösste Sonnenuhr der Welt mit einer
Ganggenauigkeit von 2 Sekunden.
Sie ist Teil des Jantar Mantar in Jaipur, einem Komplex von Instrumenten zur Beobachtung der Sonne und der Gestirne zu astrologischen Zwecken.
Die genaue Zeitbestimmung hat hier vor allem den Zweck, exakte
astrologische Aussagen zu treffen im Glauben,
dass zum Beispiel
das persönliche Schicksal durch die exakte Zeit der Geburt mit ihrer
spezifischen Konstellation der Himmelskörper bestimmt wird.
Blick in eine Kamera aus dem Jahr 1860 mit Zeiss-Optik, die - ererbt - bei einem Fotografen in Jaipur noch immer im täglichen Gebrauch ist.
Die Zeit ist nicht ohne Spuren an der Kamera vorbeigegangen, aber noch immer - oder gerade deswegen - gewährt sie seinem Besitzer ein
auskömmliches Einkommen.
Noch, denn ein Ende ist absehbar.
http://jaipurcitypost.wordpress.com/2013/03/18/hawa-mahal-tikaram-chands-functioning-studio-with-a-150-year-old-camera/
http://www.youtube.com/watch?v=mNteVbPBi1U
Folgen wir nicht dem Beispiel der Faulpelze, Dummköpfe oder
Arschkriecher, die lediglich Feuersbrünste, Morde und Bürgermeisterwahlen in die Gemeindechronik eintragen, so dass nach einem halben Jahrhundert kein Mensch mehr feststellen kann, wer in der Gemeinde die schönsten Beine hatte, was zwar nicht alle, aber auch nicht wenige umwälzende Ereignisse erhellen würde. Lernen wir aus den eigenen
Tagebüchern, in denen sich verzweifelt oft der Satz „Heute nichts
besonderes“ breitmacht, so dass wir nach Jahren zwar genau wissen, wann uns wer welchen Zahn gezogen hat, aber vergeblich herumrätseln, was uns veranlasst hat, aus so vielen besseren Möglichkeiten
ausgerechnet die eigenen Ansichten, den eigenen Beruf und die eigene Frau auszuwählen.
Pavel Kohout, Die Einfälle der Heiligen Klara, Hoffmann und Campe, Hamburg 1980
Wie sehr alles seine Zeit hat sieht man an Katzen …
Sollte irgendjemand einen Weg finden, wie Katzen auch mal das tun,
was ich will, ohne dass ich morgens um vier Uhr aufstehen muss,
um sie zu füttern,
oder ich dauernd zur Tür laufen muss, weil die Katze maunzend davor sitzt, da sie zu bequem ist, die Katzenklappe zu benutzen, oder ich trotz frischen
Futternachschubs weiterhin ihr Gejammer anhören muss, weil das Essen ihr immer noch nicht zusagt, oder …
… egal!
Jeder Katzenfreund weiß, was ich meine.
Ich beneide die Katzen um ihre Beharrlichkeit.
Jedes Ereignis, alles auf der Welt, hat seine Zeit:
Geboren werden und Sterben,
Pflanzen und Ausreißen. (Prediger 3, 1 + 2 )
Doch halten wir diese Zeiten aus?
Oder haben wir gerade erst gesät und warten schon ungeduldig auf
die Ernte?
Wenn wir Kinder sind, wollen wir schnell größer werden.
Wenn wir Jugendliche sind, wollen wir erwachsen sein.
Dann fiebern
wir vielleicht irgendwann der Rente entgegen, und wenn es soweit ist,
wären wir so gern noch einmal jung.
Und wann leben wir den Augenblick,
wann leben wir im Jetzt?
Dies Bild ist nicht fertig, seit Jahren nicht.
Es kommt immer mal etwas dazu,
es wird immer mal etwas übermalt, etwas weggekratzt.
Während sich nicht viel verändert,
etabliert dies Bild seinen Status –
vielleicht ist es ja doch irgendwie fertig?
oder es .... braucht .... einfach ..... Zeit ....
bis zur Vollendung?
Schwer auszuhalten, solche Zwischenzeiten.
Das Original der Konservendose ist aus der Nachkriegszeit und war mit Cheddar-Käse gefüllt. Es gehörte zu einem der Care-Pakete, die die Amerikaner ab 1946 in das kaputte Deutschland schickten.
Das Original der Wärmflasche aus Kupfer mit Messingschraubverschluss stammt aus den 1920er Jahren.
Das Original der Keksdose ist aus den frühen 60er Jahren.
Delacre ist eine belgische Edelgebäckmarke.
Weil Zeit Geld ist, ist dieser Opferstock ein
Zeitspeicher
Hier können Sie sich
mit Zeit aufladen!
Legen Sie ihre Hand an die Kupferverkleidung des Speichers, dann wird – je nach Länge des Kontaktes – Zeit an Sie abgegeben.
Die geladene Zeit steht Ihnen dann für Ihren Bedarf zur freien Verfügung.
Für einen Spaziergang
Für ein Gespräch
Für ein Bild
Bitte beachten: Mit Ihrer Spende tragen Sie dazu bei, dass der Zeit/Wirtschaftskreislauf
geschlossen bleibt. Kein Geld - keine Zeit.
Der „Saal“ ist in unseren Ausstellungen traditionell reserviert für ein Credo innerhalb des Ausstellungsthemas, für eine Position inmitten der möglichen Anfragen und der Suche.
So haben auch in diesem Jahr die acht Ausstellenden bei und mit aller Unterschiedlichkeit etwas bildnerisch Gemeinsames gestaltet: einen Raum-„Fries“ aus Farbflächen, jeweils mit einer persönlichen Lebenslinie, unter dem Bekenntnis
„Meine Zeit steht in deinen Händen“ aus Psalm 31, 16.
Die Bildhöhe ist jeweils 80cm. Die Farbwahl war abgesprochen, und jede/r hatte die Möglichkeit für ein oder mehrere Bilder mit jeweils beliebiger Breite.
Durch den Raum läuft der „Herzschlag“ von Harald Stamm und berührt z.T. die „Lebensflächen“ der Einzelbilder.
Diese Zeichnung hatte ich vor Ewigkeiten einmal erstellt – gut verwahrt in dunklen Ordnern. Die Idee gefiel mir aber schon immer.
Was überwiegt?
- Die Sorge vor dem da hinschmelzen
oder
- Die Freude auf den Genuss
Jesus hatte einmal gesagt:
„Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen!“ (Johannes 10,10b)
Klingt zwar etwas altbacken – meint damit dennoch uns.
Das ist ein guter Satz.
Dies Bild war 2008 (mit doppelter Größe) an dieser Stelle ausgestellt
als „Feel the Sun“,
eine Decollage,
Sonne im Irak und in Texas – hier junge Soldaten, dort junge Surfer.
Bush hat trotzdem weitergemacht,
niemand hat das Bild ausgeliehen oder gekauft,
ich habe keine Blumenvase damit gewonnen,
ich habe nicht zum Frieden in der Welt beigetragen.
Jetzt dasselbe Bild, ein bisschen übermalt,
diesmal in der Hoffnung, dass ich dazu beitrage,
dass alles bleibt, wie es ist:
Krieg und Frieden, weinen und lachen, tanzen und klagen.
Herzen schmerzen
Wunden heilen
Narben bleiben
… sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau,
damit wir die Kindschaft empfingen. Galater 4,4.5
Die eigenen Spuren holen einen selber ein.
Wer andere schneidet , hat sich selbst geschnitten.
Der Kairos ist in der griechischen Sprache der günstige Augenblick, die Zeit, die es zu nutzen gilt.
Den Kairos stellten sich die Griechen als einen Jüngling vor, der nur vorn an der Stirn ein Haarbüschel, einen Schopf hat. Wenn der Kairos an einem vorbeikommt, dann gilt es „die Gelegenheit beim Schopf zu packen“.
Greift man zu früh oder zu spät zu, dann greift man ins Leere. Dann ist der günstige Augenblick vorbei - „gestorben“.
Kohelet ruft dazu auf, die (rechte) Zeit zu nutzen.
Angesichts eines
brüchigen und undurchschaubaren Lebens soll der Mensch das tun,
was ihm zugedacht ist,
nämlich das Leben gestalten und genießen,
solange er es hat (Kap. 9,7-10).
Zeit zur Muße haben, sich Zeit zum Reden und Hören nehmen
– das Leben entschleunigen –
das wäre im Sinne Kohelets
Eine verschwindende Spezies:
Litfaßsäule an der Straßenbahnhaltestelle Ellenerbrokstraße.
Plakatschichten seit etwa 1995.
Wird nicht mehr neu beklebt.
Die Schichten lösen sich, werden abgepflückt,
werden nass und fallen ab.
Ich sammle ein paar Bruchstücke von Plakatschicht,
Zeugnisse von einer Abfolge vergangener events.
Indem ich unter Glas einrahme, würdige ich die zufällige Ästhetik,
konserviere ich ein Stück Zeitlauf von Kultur und Kunst
und gewähre dem verfallenden Dokument
einen Gedenkplatz in der Gegenwart.
Prediger 3, Vers 6: Behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit.
warten hat seine Zeit
aufstehen und gehen hat seine Zeit
Steine im Weg
Ich mag Fehler haben, ein unstetes Leben führen und manchmal irritiert sein,
aber ich vergesse nicht, dass mein Leben das größte Unternehmen der Welt ist.
Ich kann vermeiden, dass es scheitern wird.
Glücklich zu sein heißt, dass es sich zu leben lohnt,
trotz aller Herausforderungen, Missverständnisse und Krisenzeiten.
Glücklich sein heißt aufzuhören das Opfer der Probleme zu sein
und sich zum Autor seiner eigenen Geschichte zu wandeln.
Es heißt Wüsten zu durchqueren
aber fähig zu sein die Oasen im Inneren der eigenen Seele zu finden.
Es heißt sich bei Gott für jeden Tag des Wunders des Lebens zu bedanken.
Glücklich sein bedeutet keine Angst vor den eigenen Gefühlen zu haben.
Es heißt zu wissen für sich selbst zu sprechen.
Es heißt den Mut zu haben ein „Nein“ zu hören.
Es heißt das Selbstvertrauen zu haben um eine Kritik annehmen zu können,
auch wenn sie nicht richtig war.
Steine im Weg?
Ich sammle sie alle, eines Tages werde ich ein Schloss daraus bauen…
Fernando Pessoa (*Lisboa,13. Juni 1888 +Lisboa, 30. November 1935)
Als virtuelles Wasser wird jenes Wasser bezeichnet, das zur Erzeugung eines Produkts aufgewendet wird.
Ohne Wasser gäbe es auf der Erde kein Leben.
In vielen Regionen der Welt ist sauberes Wasser knapp.
Wie hängt der Konsum in Deutschland mit dem Wasserbedarf in anderen Ländern zusammen?
Wie könnte Wasser effizienter genutzt oder gespart werden?
Regen hat seine Zeit?
Dürre hat ihre Zeit?
Die Geschichte von Hase & Igel ist schon oft erzählt worden.
Da weiß sich der Hase auf einem guten Weg – das Ziel vor Augen – rennt so schnell er kann,
und plötzlich steht – völlig unerwartet – der Igel vor ihm.
Es gibt sicherlich unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten
für diese Geschichte.
Was, wenn der Hase für meine Persönlichkeitsentwicklung steht und der Igel für meine Vergangenheit, die mich wieder eingeholt hat?
In dem Diptychon von Hase & Igel möchte ich die Spannung zwischen dem Schrecken und der Versöhnung aufzeigen – die es beide gibt. Die Frage, die sich daran anknüpft, ist, ob mich jeder Igel, der mir über den Weg läuft, auch gleich aus der Bahn wirft … kann er seinen Schrecken verlieren?
Der Titel und das Motiv des Bildes waren mir schon recht früh klar, und beides hat für mich etwas zutiefst beruhigendes – fast tröstendes ...
… auch wenn es kaum vereinbar scheint …
… bei einer TOTen Wespe von LEBENszyklus zu sprechen – und das als positiv zu empfinden.
Mal angenommen, es gäbe etwas positives daran – was wäre das?
Geduld ist nicht jedermanns Sache – aber manchmal unabdingbar!
Auf der Sterbeurkunde ist zu erkennen, dass Stefanie nur 8 Jahre alt geworden ist,
die Frau auf dem Sterbebett ist im 85. Lebensjahr gestorben - in der Nacht nach diesen Skizzen.
Alles hat seine Zeit – aber warum die eine länger leben darf (oder muss) als die andere, und warum die eine friedlich einschlafen darf,
während die andere von einem umstürzenden Kaninchenstall erschlagen wird, bleibt ein Rätsel.
Die Zeit befindet sich im Fluss und schmiegt sich mal mehr mal weniger gewunden an unser Leben, so dass es sich entfalten kann – wie grüne Sträucher am Ufer eines Baches.
Was, wenn die Zeit weiter fließt – ich aber in mir verharre und das Leben an mir vorbei zieht?
Was lähmt mich – hält mich zurück?
Was lässt mich erstarren und nimmt mir meinen Handlungsspielraum?
Wie komme ich zurück – ins Grün, ins Fließen, ins Leben?
„Beim Fußball verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit
der gegnerischen Mannschaft.“ Jean Paul Sartre
Beim Leben verkompliziert sich alles durch die Anwesenheit des Todes.
Es gibt keinen Notausgang.
Verliebheit
Über die langen Jahre aufgehobene Briefe, Bilder, Memorabilien
wegwerfen?
erledigt?
Media vita in morte sumus –
Text eines über 1000Jährigen lateinischen Wechselgesangs,
übersetzt unter anderen von Martin Luther
und heute im Evangelischen Kirchengesangbuch zu finden:
Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen
Verknüpfung und Gleichzeitigkeit:
Liebe, Familie, Vergangenheit, Gegenwart,
Verantwortung, Schuld, Trauer.
Wenn man in einem drinsteckt,
kann man den anderen nicht entfliehen.
Das Hochzeitsfoto meiner Eltern.
Ein Selbstbild.
Erinnerte Formen + Farben.
Ein Wortspiel.
Ein offener Bildrand.
Die Möglichkeit, alte Inhalte in neue Formen zu fassen und dabei auch neue Perspektiven zu finden, reizte mich grundsätzlich. Ebenso bei der Umsetzung des Bildes ‚Entfaltung – quasi’.
Mittlerweile gibt es bereits eine kleine Serie von ‚Quasi-Bildern‘.
Es geht mir dabei um die Erweiterung der eigenen Sichtweise, um die
neuen Denkansätze, die beim Betrachten ungewohnter Beziehungs-
zusammenhänge gewonnen werden.
Vielleicht ist es auch gerade die Schlichtheit, die dabei in die Tiefe führt.
Im Mittelpunkt steht ein Vorgehen – eine innere Haltung, die sich ‚Dritten‘ gegenüber darin ausdrückt, dass sie Raum zum wachsen haben.
Entfaltung, quasi.
Alles hat seine Zeit!
-
Chaos hat seine Zeit,
Ordnung hat seine Zeit.
Und auch der Weg dorthin hat seine Zeit.
Opfer - Täter - Spirale.
Eine bittere Erfahrung: Opfer werden zu Tätern. Wer gelitten hat,
fügt Leid zu.
Und immer so weiter.
Lebensübergreifend, generationsübergreifend.
In uns allen steckt der Wunsch, diese Spirale zu unterbrechen.
Wir möchten einen Schnitt setzen und neu anfangen.
Glaube statt Misstrauen
Liebe statt Aggression
Hoffnung statt Verzweiflung
Der Frosch lag mumifiziert in einer ausgetrockneten Gießkanne in einer Garagenecke.
Er war wahrscheinlich ein unglücklicher Königssohn ...
Zeitsprünge tun Bildern nicht gut. Manchmal steigert sich ihr Wert ins
Unermessliche. Wie gerne hätte van Gogh zu seiner Zeit wenigstens eine Flasche Wein für eins seiner Bilder bekommen - heute könnte er sich
etliche Weingüter mit Personal dafür kaufen. Dennoch, auch wenn der Kunstmarkt seine Blüten treibt - je älter ein Bild ist, desto mehr verliert es seine wahre Bedeutung. Bilder werden aus ihrem Sinnzusammenhang gerissen.
Sie sind so bekannt, viele haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt, und doch sehen wir sie mit unseren heutigen Augen, in unserer Zeit, rezipieren sie mit den Mitteln unserer Wahl, vervielfachen sie
millionenfach, weil sie einmalig sind, und doch werden wir ihrer nicht
habhaft. In der Tiefe entgleiten sie uns.
Wie für alte Texte und andere historische Güter gilt es auch für Bilder: es ist schwer, ihre eigentümliche Wirklichkeit zu erfassen, unsere Deutung bleibt eine Entfremdung, sie ist oberflächlich und vermutlich sehr begrenzt. Es wirkt anmaßend und entstellend, einen Dürer mit Kugelschreiber nachzuzeichnen, aber so sind wir: schnell, hastig und nebenbei.
Das zu erkennen macht bescheiden. Unser Wissen und Erkennen ist Stückwerk, nicht nur in der Kunst - aber auch.
Heinz Ottschoffsky, Dipl. Theol.
* 1943
Einzelausstellungen:
2001 Bremen, Adventgemeinde
2003 Bassum, Krankenhaus
2006 Bremen, Galerie 3 hoch 3
2007 Bremen, Firma Boesner
2010 Rostock, Kirchengemeinde
2012 Bad Aibling, Galerie Versen
Gruppenausstellungen:
Seit 2001 - jährliche Beteiligung an den Ausstellungen zur „Ästhetik des Religiösen“ Adventgemeinde in Bremen-Findorff
2006 – 2010 jährliche Beteiligung an der Ausstellung der Hochschule für Künste (Koordinierungsstelle für Weiterbildung in Bremen)
2006 Kirchengemeinde in Oldenburg,
Galerie Inkatt in Bremen
2008 Kirchengemeinde Grindelberg in Hamburg
2011 Hochschule für Musik in Bremen
Zahnarztpraxis in Achim
2012 Schlachthofkneipe in Bremen
Rainer Schmidt
* 28. April 1952
Die ernsthafte Beschäftigung mit der Fotografie begann mit einer Reise nach Peru im Jahr 1986 und dem Bedürfnis, ein wenig von dem Eindruck der auch in der Folge bereisten Länder mitzunehmen und anderen zu vermitteln. Deshalb ist nach wie vor die sogenannte Reisefotografie der Schwerpunkt der Fotografie von Rainer Schmidt.
Beteiligung an mehreren Ausstellungen in der Adventgemeinde Bremen - Findorff, in Bassum, Hildesheim, Hamburg, Oldenburg, Syke und Weyhe.
Einige Bilder und Texte von verschiedenen Reisen sind im Internet
zu finden unter
www.mingala.de
Rainer Schmidt, DGPh, arbeitet als Handchirurg im Krankenhaus Bassum, wenn er nicht gerade auf einer Reise ist.
Claudia Christiane Ottschoffsky
*1953
Geboren in den üblen 50ern.
Lebensaufenthalte und -studien in Norddeutschland, Darmstadt
und den USA.
Seit der 7. Klasse skeptisch gegenüber Autoritäten und Hausaufgaben.
Im Kunstunterricht unauffällig.
Gelernte Autodidaktin, Abbrecherin von Projekten und Ordnungssystemen,
ehrenamtlich tätig als Hinterfragerin.
Prägende Literatur:
„Das braune Hühnchen und die weite, weite Welt“. Carlsen Verlag, Pixi Buch Nr. 15 und „Aufruhr in Puppenstadt“, ebd., Pixi Buch Nr. 12
Malt seit 2001. Collagenarbeiten seit 2004.
Die Deutsche Bank wird aufmerksam auf ihre Bilder, kann sich aber den Kauf nicht leisten.
Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen und Liebhaberhängungen in
öffentlichen, halböffentlichen und Privaträumen in Deutschland, Holland und autonomen Gebieten.
Ottschoffsky malt nicht mit Eigelb.
Hinweis:
Ottschoffskys Werke sind auf Baumwollgewebe gemalt,
halten also nur etwa 200 Jahre.
Marianne Sfalanga
* 16. Juli 1954
In Bremen geboren, beginnt Marianne Sfalanga in den achtziger Jahren ihre künstlerische Laufbahn mit der Seidenmalerei. Anschließend bildet sie sich in Kreide und Aquarelltechniken weiter.
2000 lernt sie die Acrylmalerei kennen, die ihr durch ihre Vielfältigkeit bis heute die meisten Möglichkeiten bietet, sich künstlerisch auszudrücken.
Seit 1997 arbeitet sie als Dozentin an der VHS Diepholz im Bereich der kreativen Malerei.
Ab 2004 ist sie außerdem in einem Wohnheim der Lebenshilfe tätig, wo sie mit den behinderten Bewohnern malt. Daraus folgte im Februar 2006 eine Ausstellung im Rahmen der Integrationswoche im Weyher Rathaus.
Mitglied bei den Kunstwerkern.
Seit ihrer ersten Einzelausstellung 1992 in Bruchhausen - Vilsen folgten weitere Einzel- und Gruppenausstellungen im Raum
Syke – Weyhe - Bremen und Hildesheim, zuletzt im Kreismuseum Syke
und im Rahmen der Strasse der Kunst des Landkreis Diepholz.
Marcus Nern
* 2. September 1969
Was ist schon Kunst – und wer bin ich schon?
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich immer gerne gemalt. Es gibt da eine Geschichte von meiner Kindergartentante, die sooo begeistert von meinen kleinen, süßen Bildern war …
… lang, lang ist es her, von der Zeit an, als ich damals in Essen aufgewachsen bin, bis heute.
Dazwischen liegt ein Theologiestudium, eine Ausbildung zum Ergotherapeuten und viele Jahre der praktischen Arbeit.
Und das Malen?
Mein Malen war mehr Malen als Malerei – hat mich aber immer
begleitet. Cartoons hatten es mir angetan. Mein tägliches Erleben habe
ich so festgehalten. Im kirchlichen Kontext ist dann über die Jahre in
verschiedenen Periodika der eine oder andere Cartoon von mir veröffentlicht worden. Von daher war es auch nicht verwunderlich, dass meine Diplomarbeit den Titel „Cartoons im kirchlichen Einsatz“ trug.
Seit 2003 ergänze ich fortwährend mein Malen mit Elementen aus der Malerei. Das ist ein spannender Prozess, den ich unter keinen Umständen missen möchte. Viele liebe Freunde, die mich dabei begleiten, fordern und fördern.
Auch die Teilnahme an den letzten zehn Ausstellungen in der
Adventgemeinde Bremen-Findorff haben ihren Teil dazu beigetragen.
So ist Kunst! – Das, was ich draus mache!
Harald Stamm
* 04. Januar 1951
Durch die Künstlergruppe angeregt, ist er seit 2004 mit Aktionen und
Exponaten an den Findorffer Kunstausstellungen der Plantage beteiligt.
Harald Stamm arbeitet als Bereichsleiter einer Software-Abteilung
in Bremen.
Lorethy Starck
*15. August 1967
Lorethy Starck
Jahrgang 1967
ist Pastor in der Adventgemeinde Findorff
und Mitglied in der Künstlergruppe Plantage.
Verantwortlich für den Inhalt der Bildkommentare sind
die jeweiligen Künstler
Gesamtredaktion
Rainer Schmidt
Lektorat
Claudia Ottschoffsky
Titelentwurf
Britta Griebenow
Metaloft | Friedensallee 128 | 22763 Hamburg
Druck
A+S Druck & dtp-service Gerald Rimarzik
Lärchenweg 7 · 29227 Celle-Altencelle
www.rimi-grafik.de
Wir danken
Britta Griebenow
und
der Firma A+S Druck & dtp-service Gerald Rimarzik
für die engagierte und professionelle Unterstützung.