"Du hast
vorzeiten die Erde gegründet
und die Himmel sind deiner Hände Werk.
Sie werden vergehen, du aber bleibst;
sie werden alle veralten wie ein Gewand;
wie ein Kleid wirst du sie wechseln und sie werden verwandelt werden.“
(Psalm 102, 26-27)
Eine
esoterische Vorstellung von der Erde besagt, dass sie ein sich selbst
steuernder, lebendiger Organismus ist. Ein planetarisches Lebewesen, das
sich selbst im Gleichgewicht hält und über Geist verfügt (Gaia-Hypothese).
Dem
gegenüber hat die Vorstellung des Psalmisten von der alternden Erde etwas
Trauriges. Die Erde - ein alterndes Kleid,
bei dem die Farben verblassen, der Stoff verschleißt und das schließlich
entsorgt wird?
Aber
wodurch altert die Erde? Durch den natürlichen Alterungsprozess alles
Irdischen oder durch das, was wir ihr antun?
Jedenfalls
erwartet der Psalmist nicht das Verschwinden der Erde, sondern ihr „Verwandelt“-Werden.